40 Hemmnisse der bAV

Die vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie eruierte 40 Hemmnisse der Umsetzung der betrieblichen Altersvorsorge in deutschen Unternehmen.

In unserer letzten PS POST berichteten wir bereits über die Ankündigung von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles, konkretere Maßnahmen zur Förderung und stärkeren Verbreitung der betrieblichen Altersvorsorge voranzubringen. Diese Ankündigung mündete in den Ergebnissen einer Machbarkeitsstudie, die nun seit Juli 2014 vorliegt. Wie konkrete Maßnahmen zur Erhöhung der bAV-Akzeptanz aussehen bzw. welche Förderungen oder Verpflichtung zum Vertragsabschluss sich daraus ergeben, stehen allerdings noch nicht fest.

Andrea Nahles -  Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Quelle: BMAS

Andrea Nahles –
Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Quelle: BMAS

Bestandteile der Machbarkeitsstudie des BMAS waren, welche 40 Hemmnisse auf Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- oder Anbieterseite zu identifizierten sind, die einem Ausbau der bAV als tragende Säule im deutschem Altersversorgungssystem, insbesondere im Mittelstand, entgegenstehen. Diese Hemmnisse „sind insbesondere die Angst des Arbeitgebers vor hohem Verwaltungs- und Informationsaufwand, das fehlende Engagement des Arbeitgebers (keine aktive Kommunikation), das Fehlen von bAV-Spezialisten/Personalressourcen im Unternehmen, gegebenenfalls geringes Einkommen der Mitarbeiter, fehlendes Engagement eines Betriebsrats (keine aktive Kommunikation) oder eine zu hohe Komplexität des Themas bAV beziehungsweise zu wenig einfach verständliche Informationen über die betriebliche Altersvorsorge.“ Das BMAS wird Anfang 2015 lediglich einen Diskussionsentwurf für ein Betriebsrentenänderungsgesetz vorlegen, mit dem unter anderem die EU-Mobilitätsrichtlinie in deutsches Recht umgesetzt werden soll. Eine höhere steuerliche Förderung, so berichtet die DPA, könne laut Arbeitsministerin Nahles jedoch in diesem Zusammenhang wegen der begrenzten staatlichen Mittel nicht seriös in Aussicht gestellt werden. Ob das Modell eines „Opting-Out“, bei dem Arbeitnehmer automatisch zur Betriebsrente verpflichtet werden, soweit sie sich nicht ausdrücklich dagegen entscheiden, eine Rolle spielen könne, bleibe abzuwarten.

Forschungsbericht des BMAS, Quelle: BMAS

Solche Aussagen rufen nach Erklärungsbedarf und entsprechenden Maßnahmen zur Verständlichkeit der Situation. Die Quintessenz der Machbarkeitsstudie ist die Erkenntnis, dass der Verbreitungsgrad der bAV, gerade bei Klein- und Mittelständischen Unternehmen (KMU) deutlich niedriger ist als bei größeren Unternehmen. Über die konkreten Ursachen der geringeren Verbreitung der bAV in KMU liegen bisher kaum empirisch fundierte Erkenntnisse vor. Somit besteht ein großes Interesse, mehr über die entsprechenden Verbreitungshemmnisse und konkrete Ansatzpunkte zur Steigerung des Verbreitungsgrades der bAV in Unternehmen und deren Arbeitnehmern zu erfahren.

In der Studie wurde ein idealtypischer Prozess der bAV-Einführung und bAV-Verbreitung aus Sicht der drei relevanten Akteure – Arbeitgeber, Arbeitnehmer und bAV-Anbieter – dargestellt. Die handfesten Ergebnisse: Insgesamt konnten 13 potenzielle Hemmnisse im Rahmen der bAV-Einführung beziehungsweise bAV-Inanspruchnahme bei Arbeitgebern, 22 Hemmnisse bei Arbeitnehmern und fünf Hemmnisse bei den bAV-Anbietern identifiziert werden.

13 + 22 + 5 = 40 Hemmnisse der bAV

Die Haupthemmnisse wurden wie folgt herausgearbeitet:

  • Angst des Arbeitgebers vor hohem Verwaltungs- und Informationsaufwand
  • Fehlendes Engagement des Arbeitgebers
  • Das Fehlen von bAV-Spezialisten/Personalressourcen im Unternehmen
  • Geringes Einkommen der Mitarbeiter
  • Fehlendes Engagement eines Betriebsrates und schließlich
  • Zu hohe Komplexität des Themas bAV

Zur Lösung der Hemmnisse bedarf es einer ganzheitlichen und verständlichen Beratung. Gerade die persönliche Betreuung und individuelle Ausarbeitung einer jeden Betriebsrentenberatung erfordert eine langjährige Erfahrung. Diese Beratung sowie ein umfassendes Nachbetreuungsmanagement sind Bestandteil des vollumfänglichen Dienstleistungs- und Beratungsspektrums der Pension Solutions GmbH.

Verständliche Argumentation

All diese Themen benötigen eine ganzheitliche Beratung sowohl der Unternehmen als auch der versorgungsberechtigten Arbeitnehmer. Aus unserer Erfahrung ist gerade eine verständliche Argumentation zielführend für mehr Akzeptanz und Verbreitung bei den Arbeitnehmern.

Die Studie im Auftrag des BMAS leistet daher einen kleinen Beitrag, eine der prägnantesten Lücken in der Altersvorsorge der Menschen in Deutschland zu schließen: die betriebliche Altersversorgung.

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