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Ganz wichtig: Der Service in der betrieblichen Vorsorge

Bei der Wahl des bAV-Anbieters entscheiden vor allem Leistung und Transparenz. Auch ein fester Ansprechpartner ist wichtig — das zeigt eine Studie.

Die betriebliche Altersversorgung gewinnt im Mittelstand an Relevanz und Akzeptanz. Als Instrumente zur Bindung und Gewinnung von Fachkräften bewähren sich Direktversicherungen und Pensionskassen. Mitarbeiter wollen die schrumpfende gesetzliche Rente aufstocken. Dies sind nur einige der Kernergebnisse der Studie „Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 2015“, die in diesem Jahr bereits zum vierten Mal von den Generali Versicherungen und dem F.A.Z.-Institut herausgegeben wird.

Die Qualität entscheidet

Für die Entscheidung, mit welchem bAV-Anbieter sie kooperieren, sind die Dauer der Geschäftsbeziehungen sowie die Qualität von Service und Leistung des Angebots für die Unternehmen ausschlaggebend. Überzeugende Leistungen bei Service (48 Prozent) und Produkten (44 Prozent) sowie eine langjährige Kooperation (46 Prozent) sind die wichtigsten Gründe für die Unternehmen, mit ihren derzeitigen bAV-Partnern zu kooperieren. Vor allem Industrieunternehmen betonen mehrheitlich den Anspruch an gute Serviceleistungen (51 Prozent), während Dienstleistungsgesellschaften tendenziell noch größeren Wert auf die Vorsorgeprodukte legen. So entscheidend Service und Produkt der Anbieter für die Wahl durch ein Unternehmen sind, so wichtig ist ihm ein hohes Maß an Transparenz, um die Leistungen des bAV-Anbieters prüfen zu können. 95 Prozent der
befragten bAV-Verantwortlichen betonen, dieser Aspekt sei ihnen wichtig oder sehr wichtig. Das gilt im Mittelstand für Unternehmen aller Größen. Fast ebenso großen Wert legen sie auf feste Ansprechpartner beim Dienstleister (91 Prozent wichtig oder sehr
wichtig). Tendenziell fordern gerade die Betriebe mit 100 bis 250 Mitarbeitern eine regelmäßige Bezugsperson. Zudem erwarten alle Befragten regelmäßige Informationen der Arbeitnehmer über den Status der Anwartschaft (89 Prozent wichtig oder sehr wichtig).

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Weiterbildung am erfolgreichsten

Mitarbeiterbindung ist für den Mittelstand überlebensnotwendig. Deshalb nutzen die befragten Betriebe im Durchschnitt fast sieben der abgefragten Instrumente. Zu den am häufigsten und als erfolgreichste genanten gehört — wie in den vergangenen Jahren auch — die Weiterbildung. Fast neun von zehn Betrieben investieren regelmäßig in die Qualifikation ihrer Beschäftigten. Die betriebliche Altersversorgung mit einem Finanzierungsanteil der Arbeitgeber zählt ebenfalls für die überwiegende Zahl der Unternehmen zu den Standardinstrumenten und zeigt dabei gute Erfolge, denn mehr als acht von zehn befragten bAV-Verantwortlichen zeigen sich mit den Resultaten zufrieden.

Die Ergebnisse ihrer Bindungsmaßnahmen messen die meisten Betriebe anhand von Jahresgesprächen. Diese Methode hat im abgelaufenen Jahr eine deutlich höhere Verbreitung gefunden. Auch die Fluktuationsrate ist für die Betriebe ein wichtiger Indikator. Immerhin jeder zweite Betrieb führt sogar Mitarbeiterbefragungen durch.

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In der Detailanalyse zeigt sich, dass die bAV in Dienstleistungsbetrieben besonders häufig eingesetzt wird (75 Prozent). Auch die Mehrheit der befragten Industrieunternehmen nutzt die Betriebsrente (60 Prozent). Im weiteren Ranking folgen zunächst ein höheres Entgelt (63 Prozent), flexible Arbeitszeitmodelle (62 Prozent), Sachentgelte (60 Prozent), ein betriebliches Gesundheitsmanagement (56 Prozent), variable Vergütung (56 Prozent) und größere individuelle Freiräume (55 Prozent).

Alle diese Angebote und Vergütungsbausteine schneiden in der aktuellen Befragung auf ähnlichem Niveau ab wie vor einem Jahr. Deutlich weniger Nennungen entfallen auf die Mitarbeitererfolgsbeteiligung (23 Prozent).

Versicherer wichtigster Partner

Die Assekuranz ist und bleibt der wichtigste Kooperationspartner für den Mittelstand bei der betrieblichen Altersversorgung. Zwar nennen weniger bAV-Verantwortliche als noch vor einem Jahr Versicherungsunternehmen als Kooperationspartner. Trotzdem ist die Assekuranz mit einem Anteil von 70 Prozent der befragten Betriebe mit deutlichem Abstand der wichtigste Partner im Mittelstand. Den größten Zugewinn haben im vergangenen Jahr die Pensionskassen der betrieblichen Altersvorsorge erzielt. Sie konnten offenbar vom verstärkten Angebot der Arbeitgeber profitieren, sich finanziell an der Betriebsrente ihrer Mitarbeiter in Form von gemischt finanzierten Modellen zu beteiligen. Derzeit nutzt gut jeder zweite Mittelständler Pensionskassen der betrieblichen Altersvorsorge für das eigene bAV-Angebot.

Quelle: PS Post – Ausgabe 02/2015 und Personalmagazin.de

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